Facelift und Gesichtsstraffung
Eine definitive Lösung für die Gesichtsstraffung. Effektiv und kompromisslos. Ambulant durchführbar
Als Facelift oder Gesichtsstraffung bezeichnet man verschiedene Operationstechniken zur Straffung des Gesichts und Halses. Im engeren Sinne umfasst ein Facelift die ästhetische Korrektur zwischen den Augen und dem Unterkiefer meist unter Einschluss des Halses. Manchmal wird auch eine Straffung der Stirn und Brauen als „oberes Facelift“bezeichnet. Das offene und heute meist endoskopische Stirnlift stellt aber eine prinzipiell andere Operation dar, die aber durchaus häufig mit einem Facelift kombiniert wird. Diese Operation wird von einem Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie, teilweise auch von einem Facharzt für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie oder Dermatologie durchgeführt. Je nach Wunsch und Ausdehnung des Eingriffs kann die Operation in Vollnarkose oder auch in örtlicher Betäubung und Dämmerschlaf durchgeführt werden, wobei wegen der im Allgemeinen eingelegten Drainagen und der anschließenden Schwellung im allgemeinen ein zweitägiger stationärer Aufenthalt empfohlen wird. Bei ambulanter Operation muss eine Erreichbarkeit der Klinik und des Arztes für 24 Stunden gewährleistet sein. Eine SMAS-Faceliftoperation dauert etwa 4-6 Stunden, wenn sie mit anderen Eingriffen kombiniert wird noch länger.
Auf den folgenden Seiten wird über das Facelift, seine Indikation, Vorbereitungen vor einer Operation, Ablauf und auch die Nachsorge durch den Chirurgen nach der Operation Facelift detailliert Auskunft gegeben.
Definition und Fakten
Da Alter keine Krankheit ist, erfolgt der Eingriff meist bei völlig gesunden Menschen, die zur Verbesserung ihrer Lebensqualität eine Angleichung ihres Erscheinungsbildes mit ihrem Selbstwertempfinden wünschen, das bedeutet eine frischere, positivere und in zweiter Linie etwas jünger Ausstrahlung wünschen. Da die Lebenserwartung bei körperlichem Wohlbefinden immer mehr steigt, betrifft dies eine zunehmende Anzahl von Menschen, deren sozialer Aktivitätsgrad nicht ihrem Aussehen entspricht. Sehr viel seltener aber ebenfalls zunehmend kann Patienten nach massiver Gewichtsreduktion (bariatrische Chirurgie) und auch bei Gesichtslähmung (Fazialisparese) und seltenen genetischen Erkrankungen hierdurch geholfen werden.
Facharzt dieser Operation: Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie, Facharzt für Dermatologie teilweise auch von Fachärzten für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie. Um eine angemessene Beratung zu gewährleisten, sollte der Arzt sowohl in nichtoperativen (Unterspritzungen, Laser etc.) als auch verschiedenen chirurgischen Techniken bewandert sein und die Anatomie kennen, da sonst die Gefahr besteht, dass nicht die angemessene Problemlösung vorgeschlagen wird. Bei mangelnder Fachausbildung ist das Facelift durchaus eine riskante Operation.
Herkunft und Entwicklung: Das erste Facelift, bei dem nur Haut weg geschnitten wurde, wurde wohl von Holländer 1901 beschrieben. Erich Lexer kombinierte dies dann erstmals mit der zusätzlichen Präparation und Hautablösung weiter zur Mitte hin, um die Gesichtshaut verschieben zu können, worauf alle späteren Techniken zurückgehen. In den 1960er bzw. 1970er Jahren erkannte man zunehmend, dass für ein sicheres, anhaltendes und natürliches Resultat eine Präparation in der Tiefe unter dem flachen Halsmuskel (Platysma) und dem Stützgewebe (SMAS = superficial musculo aponeurotic system bzw. oberflächliche Bindegewebsschicht) einer einfachen Hautspannung überlegen ist. In den 1980 Jahren kamen vor allem für jüngere Patienten Techniken hinzu, welche die Gesichtsweichteile direkt auf dem Gesichtsschädel verschieben („subperiostal“), und ab den 1990er Jahren stehen hierfür auch endoskopische Methoden zur Verfügung, die sichtbare Hautschnitte vermeiden, aber wenig bei einer gleichzeitigen Halserschlaffung erreichen.
Von einer einfachen Hautspannungsoperation hat sich „das“ Facelift also zu einem Spektrum differenzierter, rekonstruktiver Eingriffe entwickelt, welche erlauben eine individuelle, nachhaltige und natürliche Verjüngung des Gesichtes und Halses zu erzielen.
Alternde Haut / Alterung Gesicht – Ursachen
Die Alterung des Gesichts ist ein natürlicher und nicht krankhafter Vorgang. Dieser kann allerdings individuell unterschiedlich früh auftreten und fortschreiten, beschleunigend können belastende Allgemeinerkrankungen und massive Gewichtsabnahme sein.
Alterung Gesicht – Symptome
Das Sichtbarwerden der Alterungsvorgänge beruht auf einem Elastizitätsverlust aller den Gesichtsschädel bedeckenden Weichteile (Bindegewebe, Muskulatur und Haut). Dies führt zunächst zu einem der Schwerkraft folgenden Herabsinken mit einer Formveränderung des Gesichts von oval in Richtung birnenförmig. Das Unterhautfettgewebe der Wangen sinkt nach unten und führt zur Ausbildung von Nasen-Mundwinkelfalten („Nasolabialfalten“) und Hängebäckchen. Die klare Kontur des Unterkieferrandes verstreicht und die Jochbeinregion flacht sich ab, wodurch gleichzeitig auftretende Tränensäcke noch deutlicher hervortreten. Erst in zweiter Linie kommt es zu einem Hautüberschuss, der dann die Entfernung eines größeren Hautschnitts erforderlich macht.
Von diesen Konturfalten und Formveränderungen, welche den optischen Gesamteindruck einer nachlassenden Spannkraft und Vitalität vermitteln, völlig zu unterscheiden sind die oberflächlichen mimischen Hautfältchen oder Runzeln wie die Krähenfüsse und Lachfältchen, die auf die Einprägung der mimischen Muskulatur in die oft UV-geschädigte Lederhaut zurückzuführen sind. Derartige Runzeln sind durch ein alleiniges Facelift nur teilweise zu behandeln. In unterschiedlicher Ausprägung kommt es gleichzeitig zu einer Erschlaffung der beiden symmetrischen Hautmuskeln des Halses („Platysma“), die nicht mehr in der Lage sind die Halshaut in jeder Position des Kopfes unter Spannung zu halten. Die Vorderränder dieser beiden Muskeln werden dann oft als zwei Stränge sichtbar und der jugendlich tiefe Kinn-Hals-Winkel verstreicht oder wandelt sich in ein Doppelkinn bis hin zum „Truthahnhals“.
Alternde Haut / Alterung Gesicht – Diagnose und Differenzialdiagnose
Da die alterungsbedingte Erschlaffung des Gesichts ein natürlicher Vorgang ist, geht es bei der Diagnosestellung weniger um das ob, als um die Beurteilung der Ausprägung in Relation zu anderen Altersveränderungen und den Wünschen und Motiven der Patienten, um eine sinnvolle individuelle Beratung durchführen zu können. Die Gesamtharmonie des Gesichts muss berücksichtigt werden. Abzugrenzen sind insbesondere auch mimische Falten („Runzeln“) von Konturfalten. Um das operative Vorgehen zu planen, ist wichtig zu unterscheiden, ob (meist bei jüngeren Patienten) nur eine Erschlaffung der Kontur vorliegt oder bereits ein deutlicher Hautüberschuss und Halserschlaffung. Jugendfotos sind hierbei hilfreich.
Facelift – Alternativen und Heilungschancen
Grund und Ziel der Operation: Patienten, die ein Facelift wünschen, erwarten hiervon eine deutliche aber unauffällige und natürliche Verbesserung ihres Aussehens, nicht unbedingt um viel jünger auszusehen, sondern um eine frischere und positivere Ausstrahlung zu haben.
Heilungschancen: Schönheit ist nicht messbar: somit hängt die subjektive Zufriedenheit mit der Operation neben dem Urteilsvermögen und technischen Können des Chirurgen auch stark davon ab, ob die vorherige Beratung das Operationsziel klar eingrenzen und deutlich machen konnte. Der Alterungsprozess schreitet natürlich von einem neuen Startpunkt aus fort.
Alternativen zu dieser Operation: Weniger eingreifende Maßnahmen als die umfangreiche Operation erscheinen natürlich attraktiv und werden zunehmend angeboten: Unterspritzungen mit Botulinumtoxin können zwar durchaus mimische Falten verbessern, und auch Unterfütterungen mit Eigenfett ( Lipotransfer) oder synthetischen Fillern eine gewisse Verbesserung erreichen, entsprechen aber nicht dem Prinzip einer anatomischen Wiederherstellung (Rekonstruktion) der sich verändernden Kontur, die danach strebt nicht zu unterfüttern, sondern anatomische Veränderungen rückgängig zu machen. Neue Techniken wie Face-Tite® sind weniger agressiv und schonend, aber auch nicht so effektiv wie eine klassische Operation.
Entscheidung für das Facelift: Liegt ein klarer Wunsch nach einer umfassenden und dauerhaften sowie natürlich erscheinenden Verjüngungsoperation vor, so bleibt keine Alternative zur Operation, wobei die Technik und Planung aber in höchstem Maße individuell geschehen sollte. Insbesondere die Entscheidung – endoskopisches oder offenes SMAS-Lift – ist genau abzuwägen.
Risiken bei einem Facelift
Neben den allgemein bei Operationen möglichen Risiken (Blutung, Infektion, Wundheilungsstörungen) ist das am meisten gefürchtete spezielle Risiko eine Verletzung des motorischen Gesichtsnervs (Fazialisnerv). Bei sorgfältiger Operation ist eine kompletter halbseitige Gesichtslähmung zwar äußerst unwahrscheinlich, allerdings kann es eher zu einer Läsion des Mundastes (Asymmetrie der Mundmimik) oder des Stirnastes (Absinken der Augenbraue) kommen. Eine zeitweise Schwäche dieser Nerven durch die Manipulation bei der Operation ohne eine Durchtrennung muss aber durchaus nicht bleibend und alarmierend sein und bildet sich oft nach wenigen Tagen zurück. Unvermeidlich, aber meist weitgehend vorübergehend, ist eine gewisses Taubheitsgefühl vor allem der seitlichen Wangenregionen, durch erforderliche Hautablösung. Wird aber ein größerer sensibler Nerv verletzt, wobei insbesondere der Ohrnerv gefährdet ist, so kann eine solcher Gefühlsverlust nicht nur bleibend sein, sondern der Nervenstumpf Anlass für chronische Schmerzen.
Bei der SMAS-Facelift-Technik lässt sich die früher häufige Verziehung der Ohrläppchen ebenso weitgehend vermeiden, wie der Haarverlust und die Verlagerung des Haaransatzes oder gar das Absterben größerer Hautflächen. Eher selten ist eine Verletzung der Ohrspeicheldrüse, was zu Ansammlungen oder Fisteln mit Sekret führen kann. Auch bei korrekter Operation kann das Operationsergebnis unterhalb des Zieles sein und es können Asymmetrien resultieren, die gegebenenfalls später korrigiert werden können.
Spezielle Narkoserisiken gibt es für das Facelift nicht, so dass allgemeinen Risiken einer mehrstündigen Operation vorliegen. Zur Blutstillung wird im Allgemeinen ein Medikament (Adrenalin) eingespritzt, welches bei schweren Koronarerkrankungen problematisch sein kann. Bei ästhetischen Operationen müssen der zu erwartende Vorteil und die Risiken von Eingriff und Narkose besonders sorgfältig abgewogen werden. Schwere Allgemeinerkrankungen mit erheblich erhöhtem Narkoserisiko sollten können deshalb dazu zwingen vom Eingriff abzuraten oder diesen zu verschieben. Ähnliches gilt für psychische Krisensituationen und akute psychiatrische Erkrankungen. Bei Erkrankungen, die eine Beeinträchtigung der Blutgerinnung beinhalten oder wenn blutverdünnende Medikamente nicht abgesetzt werden dürfen, kann kein Facelift durchgeführt werden.
Vor der Operation – Der richtige Arzt und Vorbereitungen
Das Arzt-Patienten-Gespräch und die Wahl des richtigen Operateurs: Voraussetzung für eine qualifizierte und sichere Operation ist neben der formellen operativen Facharztanerkennung eine umfangreiche Erfahrung in allen wesentlichen Techniken der ästhetischen Gesichtschirurgie. Wenn nur ein einziges einfaches Behandlungsverfahren als Patentlösung angepriesen wird, sollte das skeptisch machen und den Verdacht erregen, dass er nur diese Technik beherrscht. Ein Facelift-Operateur muss sich vor der Operation am besten viel Zeit nehmen, um Sie sorgfältig zu untersuchen und mit Ihnen zu sprechen.
Der Eingriff muss in einer angemessenen ausgestatteten Klinik oder Praxisklinik mit den Möglichkeiten der Überwachung und Notfallbehandlung erfolgen.
Informationen für den behandelnden Arzt: Wie bei jeder Operation muss der Arzt sorgfältig Vorerkrankungen (einschließlich seelischer), Voroperationen, Allergien und Medikamente erfragen. Insbesondere muss er auch offen über vorherige operative und nichtoperative Behandlungen im Gesicht informiert werden einschließlich Unterspritzungen. Blutverdünnende Medikamente (Aspirin) sollten vor dem Eingriff nicht genommen und ggf. nach Rücksprache mit dem Hausarzt abgesetzt werden.
Tests und Voruntersuchungen: Bei Gesunden sind keine speziellen Voruntersuchungen für die Operation erforderlich. Allgemeine Voruntersuchungen (Labor, EKG) werden bei Eingriffen in Narkose ggf. vom Anästhesisten angefordert. Vor einer ästhetischen Gesichtsoperation müssen in der Klinik Standartfotografien angefertigt werden. Bei einem Facelift sollte niemals eine Blutkonserve erforderlich sein, weshalb kein Grund für eine Eigenblutspende besteht.
Einzureichende Unterlagen: Vor einem ja nicht zwingend erforderlichen Eingriff muss eine besonders sorgfältige Aufklärung über die Behandlung, Alternativen, Folgen und mögliche Risiken und Komplikationen erfolgen. Dies darf nicht erst am Operationstag geschehen und ist durch ein von Ihnen unterschriebenes Einwilligungsformular zu dokumentieren. Entsprechendes gilt für die Narkose.
Zusätzlich sollten Sie dem Arzt alle verfügbaren Vorbefunde und ggf. einen Allergiepass vorlegen. Ein verantwortungsbewusster Arzt wird Ihnen im Allgemeinen vor der Konsultation vom Personal eine Fragbogen über Ihre Vorerkrankungen vorlegen.
Einnahme von Medikamenten: Sowohl für den Chirurgen wie auch den Anästhesisten ist es wichtig zu wissen, welche Medikamente Sie einnehmen. Ganz besonders bedeutsam sind blutverdünnende Medikamente, wie Aspirin. Wurden diese von einem anderen Arzt verordnet, sollte mit diesem Rücksprache genommen werden, ob und ab wann vor der Operation sie abgesetzt werden können. Durch Nikotin verschlechtert sich die Hautdurchblutung und Raucher sollten mindestens zwei Wochen vorher damit aufhören. Der Blutdruck sollte gut eingestellt sein, da Bluthochdruck das Nachblutungsrisiko erhöht.
Hinweise vor der Operation
Wie vor jeder Operation sollte man sich vorher fit halten und in einem stabilen seelischen Zustand sein. In der Zeit vor der Operation sollte für eine gute reinigenden Hautpflege gesorgt und übermäßiges Schminken vermieden werden. Am Operationstag sollte man die Haare waschen, alles Makeup entfernt sein und die Haut nicht eingecremt werden. Im Allgemeinen wird der Narkosearzt verlangen, dass Sie nüchtern sind. Makeup und Cremes verhindern eine effektive Desinfektion und erhöhen das Infektionsrisiko.
Unmittelbare Operationsfolgen (Schwellungen und Blutergüsse) sind vor 1-2 Wochen deutlich sichtbar, so dass sich die meisten Patienten für diesen Zeitraum zurückziehen und entsprechend Vorsorge tragen. Bei ambulanter Operation darf man am selben Tag keinesfalls am öffentlichen Verkehr teilnehmen und sollte abgeholt werden und über Nacht nicht alleine sein. Übermäßige Körperliche Anstrengung solle in den ersten 8 Tagen vermieden werden. Eine intensive Kühlung des Operationsgebietes beschleunigt den Schwellungsrückgang ebenso, wie eine Hochlagerung des Kopfes im Liegen.
Hinweis vor stationärer Operation: Wird die Operation stationär durchgeführt, so erfolgt die Aufnahme im Allgemeinen am Operationstag direkt über den Operationsbereich, wo nach dem Umkleiden eine Beruhigungstablette („Prämedikation“) gegeben und Venenkatheder gelegt wird. Außer den üblichen persönlichen Utensilien müssen die eigenen Medikamente mitgebracht werden. Kontaktlinsenträger sollten mit Brille kommen.
Hinweis vor ambulanter Operation: Am Operationstag kommt man direkt in den Operationsbereich, wo nach dem Umkleiden eine Beruhigungstablette („Prämedikation“) gegeben und Venenkatheder gelegt wird.
Angstpatienten: Es ist völlig normal, dass man vor einer Operation, die das Gesicht betrifft und zudem aus freien Stücken gewählt wird, ängstlich ist. Zunächst sollte man sich nicht definitiv zu der Operation entscheiden, wenn man nicht von dem erwarteten Gewinn an Lebensqualität und dem Arzt überzeugt ist. Im Zweifel sollte man ihn lieber ein weiteres Mal konsultieren. Um in der Nacht zuvor Schlaf zu bekommen, kann man durchaus den Arzt um eine Schlaftablette bitten. Eine gute Methode Stress abzubauen ist Sport.
Facelift – Die Operation (Teil 1)
Vorbereitung zur Operation: Bei Operationen in Vollnarkose informiert Sie der Anästhesist wie lange vor dem Eingriff Sie nüchtern bleiben müssen. Bei Operation in örtlicher Betäubung wird dies unterschiedlich gehandhabt. Eine Rasur ist nicht erforderlich. Der gesamte Kopf und Hals wird mit milder Desinfektionslösung eingestrichen.
Narkose: Nach vorheriger Gabe einer Beruhigungstablette erfolgt die Einleitung der Betäubung im Allgemeinen auf dem Operationstisch. Häufiger erfolgt der Eingriff in Vollnarkose mit kontrollierter Beatmung, aber auch eine Operation in örtlicher Betäubung und Dämmerschlaf ist möglich. Hierbei werden zunächst die sensiblen Hauptnerven mit kleinen Spritzen betäubt und danach das gesamte Operationsgebiet unterspritzt.
Das OP-Team: Der Chirurg führt die Operation im Allgemeinen mit einem jeweils steril bekleideten Assistenzarzt und/oder einem/r OP-PflegerIn durch. Eine weitere Hilfsperson („Springer“) reicht Material an. Erfolgt eine Vollnarkose, wird diese vom Narkosearzt mit einer Fachpflegekraft durchgeführt und überwacht.
Dauer der Operation: Eine SMAS-Faceliftoperation dauert etwa 4-6 Stunden, wenn sie mit anderen Eingriffen kombiniert wird noch länger.
Facelift – Die Operation (Teil 2)
Die Operation im Detail: Ein voll und gut ausgestatteter, die Sterilität gewährleistender Operationssaal ist erforderlich, wobei besonders feine ästhetisch-chirurgische Instrumente verwendet werden. Der Operateur trägt eine spezielle Lupenbrille, um auch sehr feine Strukturen wie die Nerven schonend behandeln zu können. Bei der endoskopischen Mittelgesichtsstraffung wird eine fiberoptische Endoskopieausstattung mit Monitor verwendet.
Um die Sicherheit der Patienten zu gewährleisten, ist auch eine Ausstattung zur Notfallbehandlung und kontinuierlichen Kreislauf und Atmungsüberwachung erforderlich, auch über mehrere Stunden nach dem Eingriff.
Zwei mögliche Operationsmethoden sind:
Offenes SMAS-Facelift: Zunächst zeichnet der Operateur die Hautschnitte (am Rand des Ohrs, am Haaransatz hinter dem Ohr und in der Schläfenbehaarung) an. Die Haut wir unmittelbar unter der Lederhaut so weit nach vorne und zum Hals abgelöst, wie der Chirurg den Überschuss einschätzt. Anschließend erfolgt die Präparation eine Schicht tiefer auf der Ohrspeicheldrüse, dem Gesichtsnerv und entlang des Unterkiefers. Hierdurch wird im Gesicht das stabile „superfizielle muskuloaponeurotische System“ (SMAS) und am Hals der flächige Hautmuskel („Platysma“) mobil gemacht. Um eine gute Halskontur zu erzielen, wird das Platysma oft oberhalb des Kehlkopfes beidseits eingekerbt. Diese tiefen Präparationen müssen sehr sorgfältig schrittweise unter Schonung der Nerven erfolgen.
Das SMAS wird nach vollständiger Mobilisation dann stabil an der Schläfe vernäht, wodurch die abgesunkene Gesichtskontur wieder nach oben mit Betonung über den Jochbeinen gebracht wird. Demgegenüber ist der Anspannungsvektor für die Halskomponente nach hinten gerichtet, wo das Platysma am Warzenfortsatz bzw. schrägen Halsmuskel befestigt wird. Erst zum Schluss erfolgt die Entfernung von gerade so viel überschüssiger Haut, wie über dem Hautschnitt liegt. Hierdurch ist ein spannungsloser Hautverschluss mit Fäden und Klammern in den Haaren nach Einlage eines kleinen Drainageschlauches möglich. Auf die Schnitte wird Salbe aufgetragen und ein dicker Verband ist nicht erforderlich, lediglich eine spezielle Bandage. Schon am folgenden Tag kann der Verband auch ganz abgenommen werden.
(Endoskopische) Mittelgesichtsstraffung: Liegt noch kein wesentlicher Hautüberschuss vor, also vor allem bei jüngeren Patienten, kann auf sichtbare Hautschnitte verzichtet werden. Die Anhebung des abgesunkenen Wangenvolumens bei diesem subperiostalen Lift erfolgt über beidseitige etwa zwei cm lange Schnitte in der Mundschleimhaut und in den Schläfenhaaren. Die gesamten Mittelgesichtsweichteile werden direkt über dem Schädelknochen abgelöst, nach oben versetzt und mit mehreren Aufhängenähte fixiert, damit sie an Ihrer vormaligen Position wieder fest wachsen können. Da bei diesem Eingriff durch den Mund operiert wird, muss auch die Mundhöhle desinfiziert und der Beatmungsschlauch an einem Zahn befestigt werden. Drainagen sind hier ebenso wenig erforderlich wie ein Verband. In der Mundhöhle werden auflösbare Fäden verwendet, die Kopfhaut mit Klammern verschlossen. Diese Technik wird aber heu zutage immer seltener angewendet, wegen dem erhöhtem Risikoprofil und moderaten Ergebnissen.
Nach der Operation (Nachsorge und Rehabilitation)
Ergebnis: Schwellungen und Blutergüsse können individuell sehr unterschiedlich aber unter Umständen sehr ausgeprägt sein. Die stärksten Schwellungen bilden sich innerhalb von 7-10 Tagen zurück, wobei geringe Restschwellungen durchaus mehrere Wochen bestehen können. Auch die Operationsnarben (beim offenen Lift) benötigen mehrere Wochen, und erst nach 2-3 Monaten kann das Ergebnis wirklich zuverlässig abgeschätzt werden.
Kontrolltermine: Wenn nicht ohnehin eine stationäre Behandlung erfolgt, werden nach zwei Tagen die Drainagen gezogen, nach einer Woche die Fäden und Klammern. Weitere Kontrolltermine werden individuell gehandhabt, sollten aber jedenfalls nach 1-2 Monaten und nach 4-6 Monaten zur Schlussbeurteilung stattfinden.
Einschränkungen nach der Operation: In den ersten zwei Tagen ist eine stationäre Betreuung durch qualifiziertes Pflegepersonal empfehlenswert. Dies gewährleistet am besten eine adäquate angepasste Schmerztherapie, Wundpflege, Kühlung, Hilfestellung und nicht zuletzt die beruhigende Rückversicherung, dass alles in Ordnung ist. Lymphmassagen können die Abschwellung beschleunigen. Nach subperiostalem Lift darf man für drei Tage nur flüssige und weiche Nahrung zu sich nehmen.
Schmerzen und Narben nach der Operation: Patienten klagen in den ersten 2-3 Tagen weniger unter Schmerzen, die mit einfachen Schmerzmitteln gut zu behandeln sind, als unter dem unvermeidlichen Spannungsgefühl und der Schwellung. Bereits nach zwei Tagen können die Haare gewaschen werden. Die Qualität der Operationsnarben hängt zum einen sehr von der Operationstechnik teilweise aber auch von der Anlage ab. Unschöne Narben können oft durch kleine Korrektureingriffe in örtlicher Betäubung verbessert werden.
Medikamente nach der Operation: In den ersten Tagen nach der Operation werden vor allem Schmerzmittel, die gleichzeitig entzündungshemmend und abschwellend wirken eingenommen. Die Schnitte werden mit Antibiotikasalbe bestrichen. Beim endoskopischen Facelift sind desinfizierende Mundspülungen erforderlich.
Zusätzlich sind für ein bis zwei Wochen milde abschwellende Medikamente auf pflanzlicher Basis, wie TraumanaseR empfehlenswert.
Rehabilitation / Physiotherapie: Spezielle Rehabilitationsverfahren für ästhetische Operationen existieren nicht. Da die meisten Patienten sich ohnehin für 2 Wochen aus dem Alltag zurückziehen, kann eine gute kosmetologische Nachbehandlung mit Massagen oder optimal ein Aufenthalt in einem Wellnesshotel mit entsprechender Einrichtung eine beschleunigte Abheilung mit allgemeiner Erholung sinnvoll kombinieren.
Dauer der Abheilung: Spätestens nach zwei Wochen sollte man in der Lage sein weitgehend allen körperlichen Aktivitäten einschließlich Sport nachzugehen, wobei allerdings Sauna und Sonnenbaden mehrere Wochen vermieden werden sollten.
Hinweis für ein optimales Operationsergebnis: Schon um sich selbst sicherer zu fühlen, sollte der Patient die Empfehlungen zur Nachbehandlung befolgen und die Kontrolltermine wahrnehmen. Die Beschwerden sollten sich rasch bessern: eine Verschlechterung –bspw. bei Schmerzzunahme und insbesondere wenn sie einseitig auftritt – sollte sofort zur Konsultation Ihres Operateurs veranlassen. Deshalb ist auch davon abzuraten schon nach wenigen Tagen aus dem Umfeld des Chirurgen abzureisen.
- Preisbereich in CHF
- ab 7000
- Dauer der Regeneration
- 1 Woche – 10 Tagen
- empfohlenes Alter der Patienten
- 40-80 Jahre